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Bambus (Bambu­so­ideae) ist eine der zwölf Unter­fa­mi­lien aus der Familie der Süßgräser (Poaceae), der etwa 116 Gattungen zugerechnet werden. Die Unter­fa­milie wird in drei Tribus geteilt, wobei Arundi­na­rieae und Bambu­seae verhol­zende Arten umfassen und Olyreae krautig wachsende Pflanzen. Bambus­arten treten auf allen Erdteilen auf mit Ausnahme von Europa und der Antarktis.
Bambus enthält nur 1,5–4 mm kurze Zellu­lo­se­fa­sern mit einem Außen­durch­messer von 11 bis 19 μm und einem hohlen Durch­messer von 2 bis 4 μm, die daher nicht spinnbar sind. Die heute vielfach aus Marke­ting­gründen als „Bambus-Texti­lien“ angebo­tene Beklei­dung, vor allem Strümpfe, besteht aus Visko­se­fa­sern. Hierbei dient Bambus ledig­lich als Rohstoff für die daraus in einem chemi­schen Prozess gewon­nene und zur Visko­se­faser weiter­ver­ar­bei­tete Cellu­lose. Neben Bambus können beispiels­weise auch andere Zellu­lo­se­quellen wie Buche, Birke, Kiefer, Fichte, Pinie oder Eukalyptus für die Visko­se­fa­ser­her­stel­lung verwendet werden. In der Regel liegt bei der Bezeich­nung „Bambus-Texti­lien“ daher eine Irrefüh­rung der Verbrau­cher vor. Daneben gibt es Texti­lien aus der echten Bambus-Bastfaser. Die Bambus-Bastfaser wird einem mit der Leinen­fa­ser­ge­win­nung vergleich­baren Verar­bei­tungs­pro­zess unter­zogen. Danach wird die Bambus-Bastfaser im Lang- oder Kurzsta­pel­ver­fahren zu einem Garn versponnen.