Sehr geehrte IVN Mitglieder,
die erste Messe-Runde in diesem Jahr ist für den IVN abgeschlossen. Die Ethical Fashion Show, die Innatex in Wallau und die Munich Fabric Start in München lagen in diesem Jahr zeitlich sehr eng beieinander und haben wie immer neue Anregungen und Ideen in den Vorstand und die Geschäftsstelle getragen.
Messen, Messen
Startschuss in Berlin
Den Messereigen für nachhaltige Mode hat in diesem Jahr wieder die Berliner Modewoche eröffnet. Erstmals fanden die beiden Messen green showroom und Ethical Fashion Show gemeinsam in einer Location statt. Der frisch sanierte Postbahnhof am Ostbahnhof – da waren sich Aussteller und Besucher einig – passt als Veranstaltungsort für die beiden grünen Messen ganz hervorragend. Eröffnet hat die Messe Entwicklungsminister Gerd Müller. Die vereinte Schlagkraft der beiden Messen, die Anwesenheit des Politikers und die hoch professionelle Salon-Show waren ein wahrer Pressemagnet. Der gemeinsame Messestand von IVN und GOTS war am Eröffnungstag von TV- und Radiosendern ebenso wie von den Printmedien sehr stark frequentiert. Für den letzten Veranstaltungstag hatte die IVN Geschäftsstelle gemeinsam mit KernKommunikation ein Pressegespräch organisiert. Jürgen Schweikardt und Heike Scheuer haben der Journaille ausführliche Informationen zur Branchenentwicklung der letzten 15 Jahre gegeben und erstmals auch einige Markrtdaten der Naturtextilbranche veröffentlicht. Auch hier war die Presseresonanz enorm.
Auch mit Besucherzahl und ‑qualität waren die meisten Aussteller zufieden: Sowohl konventionelle Händler fanden den Weg in den Postbahnhof, als auch internationales Publikum. Offensichtlich hat sich das Messe-Duo jetzt vollständig in der Berliner Modewoche etabliert.
Alles beim Alten in Wallau
Business as usual – das fasst die Januar Innatex 2015 wohl am Besten zusammen. In den Hallen waren gewohnt viele Besucher, auch wenn sich die besucherstärksten Tage ein wenig verschoben haben. Den IVN Stand betreute diesmal Anett Kolaschinsky, was Heike Scheuer die Möglichkeit gab, mit den ausstellenden IVN Mitgliedern über den Verband zu sprechen. Lob und Kritik, aber auch Wünsche der Mitglieder an ihren Berufsverband wurden fleißig geäußert. Im für Ende März angsetzten Strategie-Meeting des IVN Vorstands soll ein Aktionsplan zur Umsetzung der Anliegen erarbeitet werden.
Grüne Stoffe in München
Schon seit langem ist das Thema Nachhaltigkeit einer der Schwerpunkte der Münchner Stoffmesse Munich Fabric Start (MFS). Im Rahmen der „Organic Selection“ wurden dort erneut mehr nachhaltige Stoffe präsentiert als im Vorjahr. Am IVN und GOTS Stand war eines der vorherrschenden Themen bei allen Beschaffern die Öffnung des GOTS für nachhaltig erzeugte Recycling- und Regeneratfasern (bis zu 30% sind seit GOTS 4.0 in der Flächer erlaubt). Die Frage, welche Unternehmen GOTS konforme Fasern anbieten und wer daraus die einsetzbaren Stoffe herstellt, trieb vor allem die Stoffeinkäufer größerer Textilunternehmen um. Der IVN ist jetzt in Gesprächen mit Faserherstellern, um hier die Mitglieder bei der Beschaffung unterstützen zu können.
Vorschau Veranstaltungen
IVN green forum – Tagesseminar “Einblick in die professionelle Farb- und Stilberatung
Ziel des Seminares ist es, den IVN Mitgliedern aus dem Einzelhandel einen Einblick in die vielen Möglichkeiten der Farb- und Stilberatung zu geben. Sie können den Effekt unterschiedlicher Farben und Materialien auf Ihre Ausstrahlung wahrnehmen und erhalten so eine Blickschulung, die auch Ihren Kunden zugute kommen wird. Fragestellungen, die wir genauer bearbeiten werden, sind u.a.: Was „können“ Farben? Was hat das Material mit dem persönlichen Stil zu tun? Welche „Tricks” zur Figurberatung sollten Sie kennen? Gerne beziehen wir individuelle Fragen und Beispiele in die Schulung mit ein. Das Seminar wird sehr praxisorientiert sein, damit Sie möglichst viele Eindrücke sammeln und anschließend mit viel Freude und geschärftem Blick Ihr eigenes Styling und das Ihrer Kunden gestalten können. Profitieren Sie von der Chance, sich selbst mit anderen Augen zu sehen!
Seminarleitung: Anja Feldkämper, Stylistin
Wo: Tagungszentrum Ka Eins, Kasseler Str. 1a, 60486 Frankfurt
Wann: 14.04.2015 von 10.30 – 17.00 Uhr
Anmeldung: info@naturtextil.de, Anmeldeunterlagen und weitere Infos folgen in Kürze.
Kosten: für Mitglieder 60,- EUR, für Vollzahler 120,- EUR
IVN warnt vor dem Einsatz des ÖkoTest Siegels
Der IVN Geschäftsstelle wurde eine besonderns befremdliche Abmahnwelle der ÖKO-TEST Verlags GmbH gemeldet. Nach eigenen Aussagen ruft ÖKO-TEST derzeit Gerichte in der ganzen Republik an, um dem Missbrauch mit dem Test-Siegel einen Riegel vorzuschieben. So weit so gut. Allerdings lässt der Verlag es nicht bei Abmahnung gegen Hersteller oder Inverkehrbringer von getesteten Produkten, die ein Test-Siegel (z.B. “ÖkoTest: sehr gut”) an einem anderen, als dem getesteten Produkt anbringen. Auch kleinere Einzelhändler werden abgemahnt und das nicht nur, wenn sie falsch gelabelte vertreiben. Der konkrete Fall einer Händlerin aus Weimar liegt völlig anders. Sie hatte vor einer ganzen Weile mit “sehr gut” getestete Socken von Hirsch Natur geordert, die entsprechend gekennzeichnet waren. Zwischenzeitlich gab es einen zweiten TEST des gleichen Produktes, an dem keine Veränderungen in der Produktion stattgefunden haben. Bei diesem zweiten TEST wurden die Prüf-Parameter jedoch geändert und das Produkt erhielt ein “mangelhaft”. Die via Online-Shop vertriebene Ware war der Händlerin deutlich vor dem zweiten TEST geliefert worden. Nun wurde nicht Hirsch Natur, sondern die Einzelhändlerin mit einer Strafe von 1.500 Euro abgemahnt und das ist wettbewerbsrechtlich auch vollkommen legitim. Das bedeutet, dass wenn ÖkoTEST seine Test-Kriterien ändert, alle Händler, die beworbene Ware verkaufen, tagesaktuell prüfen müssten, ob die ausgezeichneten Testergebnisse noch korrekt sind und den Verkauf dieser noch vorhandenen Waren ggf. einstellen müssten. Da ÖkoTEST nicht nach anerkannten Kriterien prüft, sondern eigene Kriterien festlegt, kann es jederzeit zu einer nicht voraussehbaren Herabstufung kommen. Die Folge wäre quasi ein Verkaufsverbot auch für Waren, die schon am Markt sind, mit dem Risiko der kostenpflichtigen Abmahnung aller Kunden, die diese Ware weiter verkaufen wollen.