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Hanffa­sern sind Fasern aus dem Bast der Hanfpflanze. Die Fasern der Nutzhanf­sorten werden als Faser­werk­stoff für unter­schied­liche Anwen­dungen genutzt. Die ältesten Nachweise für eine Verwen­dung der Hanffa­sern reichen dabei bis ca. 2800 v. Chr. zurück. Aufgrund ihrer Eigen­schaften, vor allem der Festig­keit, wurden sie zur Herstel­lung von Segel­tuch, Tauen und Hanfseilen bis weit in das 20. Jahrhun­dert genutzt. Heute finden sie außerdem Verwen­dung in Texti­lien, Zellstoffen, Papieren sowie natur­fa­ser­ver­stärkten Kunst­stoffen. Gewebe aus Hanffa­sern in Leinwand­bin­dung wird auch als „Hanfleinen“ bezeichnet.

Hanffa­sern sind im Stängel in mehreren Lagen und als Faser­bündel parallel zur Stänge­lachse sowie ringförmig im Phloem angeordnet. Sie bestehen aus langen überein­ander und neben­ein­ander angeord­neten Bastfa­ser­zellen (Elemen­tar­fa­sern). Die Bündel bestehen aus 2 bis 40 Zellein­heiten, die als Primär­fa­sern bezeichnet werden. Dabei sind die Fasern in den inneren Bündeln im Regel­fall kürzer und feiner als die der äußeren Faser­bündel. Die Einzel­zellen haben einen Durch­messer von 10 bis 50 Mikro­meter und Längen von 5 bis 55 Milli­meter mit einem Durch­schnitt von etwa 25 Milli­meter. Sie sind durch Pektin­sub­stanzen mehr oder weniger stark verbunden, wodurch ein Faser­bündel eine Gesamt­länge von einem bis drei Meter errei­chen kann.