Zutaten und Accessoires - Kurzwaren machen aus Stoffen Kleidung
In der Textilindustrie werden Garne, Knöpfe und Co aber ohnehin als „Zutaten und Accessoires“ bezeichnet. Alle Bestandteile, die außer der „Textilen Fläche“, also dem Stoff noch zur Herstellung eines fertigen Kleidungsstückes gebraucht werden, sind hierunter zusammengefasst. Der Begriff umfasst noch einiges mehr, als das, was wir unter „Kurzwaren“ kennen, wie Futterstoffe, Einlagen, Polster, Vliese und so weiter.
Uns treibt weniger die Frage nach der Namensgebung dieser Produktgruppe um, als die nach der Nachhaltigkeit. Zutaten und Accessoires bestehen aus vielen Rohstoffen, was eine Betrachtung nach Gesundheits- und Öko-Aspekten recht komplex macht. Metalle, Kunststoffe, Holz, Kautschuk, Nüsse, Holz, Leder, Horn, Knochen, Muscheln, Stein und Textilien werden verwendet, um nur einige zu nennen. In einem Kleidungsstück, das aus Bio-Baumwolle hergestellt und sauber gefärbt wurde, kann durchaus so manches umweltbelastende Accessoire vernäht sein.
Wie ist es also um die Nachhaltigkeit der kleinen, aber oft essentiell wichtigen Zutaten bestellt?
Zunächst einmal kann man in dieser Produktgruppe all die Nachhaltigkeitsaspekte betrachten und bewerten, die bei Textilien allgemein auch unter die Lupe genommen werden. Zutaten und Accessoires können Allergien auslösen, biologisch nicht abbaubar sein, von bedrohten Tierarten stammen, von ausgebeuteten Arbeitern hergestellt worden sein oder einfach nicht lange halten. Genauso können sie aber auch schadstofffrei sein, aus zertifizierten Naturrohstoffen gemacht, hochwertig oder in Deutschland fair produziert worden sein. Es ist gut zu wissen, dass die IVN Standards NATURTEXTIL BEST und Global Organic Textile Standard auch hier anspruchsvolle Anforderungen stellen.
Gesundheitsaspekte
Besonders für Babies, Kinder und Allergiker ist es wichtig, dass Knöpfe und Reißverschlüsse keine Schadstoffe enthalten, die giftig sind oder Allergien auslösen können, denn sie kommen oft direkt mit der Haut in Kontakt. Metall-Teile können beispielsweise Chrom und Nickel enthalten und abgeben, was viele Menschen nicht vertragen. Holz wird häufig mit Bioziden behandelt und – genau wie Kunststoffe – gefärbt. Schwermetalle, Dispersionsfarbstoffe, Pestizide und Phthalate sind nur einige der Substanzen, die in BEST oder GOTSzertifizierten Produkten nicht enthalten sein dürfen. Grundsätzlich muss für alle eingesetzten Zutaten und Accessoires nachgewiesen werden, dass sie keine gesundheits- und umweltschädlichen Rückstände enthalten.
Gesundheit für Verbraucher
Besonders für Babies, Kinder und Allergiker ist es wichtig, dass Knöpfe und Reißverschlüsse keine Schadstoffe enthalten, die giftig sind oder Allergien auslösen können, denn sie kommen oft direkt mit der Haut in Kontakt. Metall-Teile können beispielsweise Chrom und Nickel enthalten und abgeben, was viele Menschen nicht vertragen. Holz wird häufig mit Bioziden behandelt und – genau wie Kunststoffe – gefärbt. Schwermetalle, Dispersionsfarbstoffe, Pestizide und Phthalate sind nur einige der Substanzen, die in BEST oder GOTSzertifizierten Produkten nicht enthalten sein dürfen. Grundsätzlich muss für alle eingesetzten Zutaten und Accessoires nachgewiesen werden, dass sie keine gesundheits- und umweltschädlichen Rückstände enthalten.
Biologische Abbaubarkeit
Konventionelle Kunststoffe können in der Natur nur äußerst langwierig abgebaut werden. So kann laut Umweltbundesamt (umweltbundesamt.de) die Zersetzung vo Kunststoffen in Abhängigkeit von verschiedenen Umweltfaktoren bis zu 450 Jahre dauern. Gelangt Kunstsoff in die Umwelt, zerfällt er zunächst durch Abrieb und UV-Strahlung in viele Mikropartikel und bedroht dadurch massiv die Tierwelt, vor allem in den Weltmeeren (siehe „Steinzeit, Bronzezeit, Eisenzeit, Kunststoffzeit“, Natürlich Natur Januar 2017). Erdöl basierte Kunststoffe entstehen aus nicht erneuerbaren Rohstoffen, die zügig immer knapper werden. Bei ihrer Herstellung werden in der Regel umweltbelastende Chemikalien eingesetzt. Hierzu könnten biologisch abbaubare Kunststoffe tierischen oder pflanzlichen Ursprungs eine Alternative sein, wenn sie für Zutaten und modische Accessoires am Markt verfügbar wären. Bei Knöpfen, Reißverschlüssen oder Verstärkungen aus Recyclingkunststoffen fällt zwar der Einsatz von nicht erneuerbaren Rohstoffen weg, die Probleme mit Abbaubarkeit und Chemikalieneinsatz bleibt aber leider bestehen. Der Einsatz von Naturmaterialien ist aus Sicht des IVN daher nach wie vor die bessere Wahl. Während der GOTS hier lediglich ein Verbot für PVC ausspricht, schränkt NATURTEXTIL BEST den Einsatz von Kunststoffen bei Zutaten und Accessoires stark ein. Nur wenn die Funktionalität den Einsatz von Naturmaterialien nicht erlaubt oder Naturprodukte am Markt nicht erhältlich sind, macht der Standard hier Konzessionen. Nähgarne aus Baumwolle halten beispielsweise nicht lang genug, um gröbere Stoffe wie Denim oder Canvas der Tragedauer des Produkts entsprechend zusammen zu halten. Reißverschlüsse mit Textilbändern und Metallschiebern und –ketten sind vor allem in kleineren Stückzahlen nicht variabel genug erhältlich.
Artenschutz und Raubbau
Aber auch der Einsatz von natürlichen Rohstoffen kann Nachhaltigkeits-Probleme mit sich bringen. Tropenhölzer werden eingesetzt, weil sie vergleichsweise hart, wasserresistent, unempfindlich gegen Pilze und preisgünstig sind. Wer den Regenwald schützen will, setzt Holz von einheimischen Bäumen ein. Zertifikate wie FSC und PEFC regeln zwar den schlimmsten Raubbau, werden inzwischen aber auch von Organisationen wie Rettet den Regenwald (www.regenwald.org) kritisiert. Auch vom Aussterben bedrohte Muscheln, Horn oder Bein von geschützten Pflanzen-und Tierarten kommen als Zutat oder modisches Accessoire zum Einsatz. Bei Textilien, die BEST oder GOTS zertifiziert sind, dürfen nur Zutaten und Accessoires verwendet werden, die nachweislich nicht von bedrohten Tier‑, Pflanzen- oder Holzarten stammen.
Wie sieht es für Veganer aus?
Man kann die Veganer-Bewegung sehen, wie man möchte, fest steht: Vegan ist Trend. Konsequente Veganer möchten auch in ihrer Kleidung kein Fitzelchen Tier haben. Und wenn wir schon von „konsequent“ reden, dann sollten auch Knöpfe, Schließen und Patches nicht aus Horn, Perlmutter, Leder oder anderen tierischen Produkten bestehen. Und selbst wenn man Knöpfe aus Holz, Steinnuss oder sogar Kunststoff mit der Strickjacke mit kauft – auch die können wiederum mit tierischen Wachsen oder Farbstoffen behandelt sein. Es gibt aber durchaus Anbieter, die echte vegane Zutaten und Accessoires anbieten und diesen Aspekt sehr ernst nehmen (www.knopf-budke.de).
Textile Konsequenz bis ins Detail
Auch Einnäh-Etiketten, Futterstoffe und Taschenbeutel zählen zu Zutaten und Accessoires. Sie bestehen in der Regel aus textilen Flächen. Wer auf ein natürliches Bio-Kleidungsstück Wert legt, sollte darauf achten, dass diese Bestandteile nicht aus Kunststoff-Fasern hergestellt wurden. Ein Futter aus Nylon rutscht zwar besser – was besonders wichtig bei Blazern und Sakkos ist – aber man trägt es auch direkt auf der Haut. Ein unangenehmes Gefühl für Naturfaser-Fans. Viskose ist hier gerade noch akzeptabel, wenn auch von der Öko-Bilanz her nicht mit Bio-Naturfasern zu vergleichen. Einnäh-Etiketten sind als Naturfaserprodukte häufig zu sperrig. Einige Hersteller, die stattdessen nicht zum Synthetik- oder Viskose-Etikett greifen wollen, verwenden keine Etiketten mehr, sondern drucken als Alternative die Verbraucher-Informationen einfach in die Innenseite der Kleidung.
Fragen kostet nichts
Herrlich bunt, wunderbar vielfältig und ebenso komplex kommen sie also daher, die kleinen Dinge der Kleidung. Auch wenn sie den deutlich kleineren Teil textiler Produkte ausmachen, ist es nur konsequent auch sie auf den Nachhaltigkeits-Prüfstand zu stellen. Gesundheitsschädliche Bestandteile schließen die beiden Standards GOTS und NATURTEXTIL BEST aus und auch bei anderen Schadstoff-Standards wie ÖkoTex 100 oder TÜV werden Zutaten und Accessoires mit bewertet. Den Einsatz von Bestandteilen, die von bedrohten Arten stammen verbieten in Bezug auf Zutaten und Accessoires nur der GOTS und NATURTEXTIL BEST konsequent. Natürliche Rohstoffe – und mit ihnen auch eine ökologische Abbaubarkeit gewährt am umfassendsten NATURTEXTIL BEST. Wer auf bestimmte Aspekte, wie Veganismus Wert legt, muss beim Hersteller gezielt nachfragen und ist bei den Mitgliedern des IVN hier bestens aufgehoben.